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14:30–16:30 Sint Baafshuis, Raum 1.05
Workshop

Wera Mahne & Pia Jendreizik

Taube Dramaturgie

Wie Theater für taube UND hörende Menschen interessant wird

In den gemeinsamen Arbeiten von Pia Katharina Jendreizik (Schauspielerin, taub) und Wera Mahne (Regisseurin, hörend) sind Gebärdensprache und Lautsprache gleichberechtigt. Auf der Bühne wird nicht von der einen Sprache in die andere übersetzt um Zugänglichkeit zu ermöglichen, sondern es werden Herangehensweisen gesucht, wie die Sprachen und Spieler*innen miteinander agieren können. Ein künstlerisches Miteinander kann entstehen. Dieses Vorgehen verändert Produktions- und Probenprozesse, Materialsuche, die Art des Erzählens und beeinflusst maßgeblich die Ästhetik der Ergebnisse. In ihrem Workshop werden sie einen Einblick in ihre Arbeit geben, aber auch darüber sprechen, welche Herausforderungen, kreative Potentiale und Möglichkeiten diese Arbeitsweise bietet.

Leichte Sprache

Pia ist Schauspielerin und taub

Wera ist Regisseurin und hörend.

Pia und Wera arbeiten zusammen und machen Theaterstücke.

In den Theaterstücken wird gebärdet und gesprochen

Die zwei Sprachen werden auch in den Proben gesprochen.

Pia und Wera finden das interessant.

Sie finden die Theaterstücke sind dadurch anders

Die zwei Sprachen auf der Bühne verändern das Theaterstück.

In dem Workshop sprechen sie über ihre Arbeit.

Es geht um Chancen, Probleme und Überraschungen.

 

 

Pia Katharina Jendreizik ist taube Gebärdenpoetin und Gebärdensprachdozentin. Für die Theatergruppe deaf5 (pur pur Kultur e.V.), die Märchentheater für Kinder auf Gebärdensprache entwickelt, stand sie bei den Produktionen Frau Holle, Fundevogel und die Eisprinzessin auf der Bühne. Bei der Veranstaltung BÄÄM! Der Deaf Slam in Dortmund 2013 wurde sie für ihren Beitrag als Gewinnerin prämiert.

Arbeiten mit Wera Mahne: „Wach? (2015) – Ein Theaterstück auf Laut- und Gebärdensprache ab 5 Jahren“ wurde eingeladen zum Westwind 2016 in Herne/Gelsenkirchen und „FLIRT (2018) – Performance auf Laut und Gebärdensprache ab 14 Jahren“ (eingeladen zum Westwind 2019 in Oberhausen, seit 2017 tourt das Stück regelmäßig). Am Jungen Schauspiel Hannover war sie bei der Produktion „Mädchen wie die“ zwei Spielzeiten als Schauspielerin engagiert. Die Produktion wurde mit der Einladung zum „Augenblick Mal 2019 – Festival für das Theater für Junges Publikum“ prämiert.

Foto: Christian Herrmann

 

Wera Mahne studierte Kulturwissenschaften/Ästhetische Praxis in Hildesheim und Porto. Ihre Assistenzzeit verbrachte sie am Jungen Schauspielhaus Düsseldorf, inszenierte dort mehrere Stücke und arbeitete mit Jugendlichen und Kindern. Sie realisierte schon in ihrer Studienzeit ein Theaterstück ohne die Verwendung von konventioneller Sprache und Ton für gehörlose Grundschulkinder in Portugal und ein Musiktheaterstück für gehörlose und hörende Menschen im Amtsgericht Hannover.

2014 war sie NRW Stipendiatin am FFT Düsseldorf  und forschte theoretisch und praktisch zu Möglichkeiten von Inklusion im Theater. Sie arbeitet regelmäßig am FFT Düsseldorf und für das Schauspiel Hannover, sowie für das Junge Nationaltheater Mannheim. Sie ist seit 2015 assoziiertes Mitglied des mix-abled Kollektiv dorisdean.  Wera Mahne wurde 2016 mit dem Förderpreis für Darstellende Kunst Düsseldorf ausgezeichnet. Mit ihrer Inszenierung „Mädchen wie die“ am Jungen Schauspiel Hannover wurde sie zum Augenblick Mal 2019 eingeladen.

Foto: Christian Herrmann

 

 

 

 

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